Welches Auto für die Weltreise? 5 Beispiele und 11 Tipps von erfahrenen Globetrottern

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Viele Menschen träumen von einer Weltreise. Welches Auto dabei die richtige Wahl für die Weltreise ist und was wirklich wichtig ist, berichten am besten erfahrene Reisende. Hier eine Zusammenfassung ihrer Tipps.

Welches Auto eignet sich für die Weltreise: Vorüberlegungen und Beispiele

Welches Auto ist für die Weltreise ideal? Worauf kommt es an und muss das Auto ein ganz modernes Fahrzeug sein? Diese und weitere Fragen stellt sich so mancher Reisewillige. Soll er auf ein Standard-Wohnmobil setzen oder ist doch ein spezielles Expeditionsmodell besser?

Zudem ist die Frage relevant, ob es sinnvoll ist, ein neues Wohnmobil für die Weltreise zu finanzieren oder ob der Kauf eines älteren und schon bewährten Modells die bessere Alternative ist. Am besten ist für die Beantwortung der Fragen der Austausch mit erfahrenen Weltreisenden, was in entsprechenden Gruppen im Internet möglich ist, sollte sich im Bekanntenkreis niemand finden, der helfen kann.

Welches Auto ist für die Weltreise ideal? Worauf kommt es an und muss das Auto ein ganz modernes Fahrzeug sein?  (Foto: Shutterstock- Voyagerix )

Welches Auto ist für die Weltreise ideal? Worauf kommt es an und muss das Auto ein ganz modernes Fahrzeug sein? (Foto: Shutterstock- Voyagerix )

Von Deutschland in den Himalaja: Welches Auto macht die Weltreise mit? (Video)

Vor der Entscheidung darüber, welches Auto für die Weltreise die beste Wahl ist, sollte erst einmal entscheiden, welche Art von Fahrzeug in die engere Wahl kommt.

Zwei Fragen führen dabei zur gesuchten Antwort:

  1. Soll das Fahrzeug auch offroad unterwegs sein?
  2. Soll das Fahrzeug länger autark fahren können?

Ein Fernreisemobil, das offroad-tauglich ist, ist in dem Fall die bessere Wahl als ein normales Wohnmobil, wie es für den klassischen Wohnmobil-Urlaub verwendet wird. Der Grund: Soll ein Individualausbau durchgeführt werden, ist das deutlich kostenintensiver möglich als bei einem Fernreisemobil, das bereits voll ausgestattet ist.

Abgelegene Regionen wie die in Südamerika verlangen nach leicht verfügbaren Treibstoffen. AdBlue ist für die meisten Euro-6-Motoren nötig, allerdings in vielen Teilen der Erde nicht flächendeckend verfügbar. Ältere Fahrzeuge können dann die bessere Wahl sein. Das gilt auch für die Verfügbarkeit von Ersatzteilen: Am besten auf so wenig Elektronik wie möglich setzen, wenn es durch Afrika und Südamerika sowie durch andere Teile der Welt, in denen Ersatzteile eben nicht von jetzt auf gleich verfügbar sind, gehen soll. Welches Auto infrage kommt, lässt sich dann schon eher eingrenzen.

Video: The Overland Travel Family S01E04 | Weltreise auf Rädern mit Kindern | DEUTSCH

Welches Auto ist ideal? 5x Weltreise von Aralsee bis Zaire

Die folgenden fünf Fahrzeuge wurden von Weltreisenden getestet und für tauglich befunden, durch Europa, Asien, Nord- und Südamerika sowie durch Afrika zu fahren.

Hier einige Beispiele für ideale Autos:

  1. Mercedes LA 911 B („Der Frosch“)

    Wer von Deutschland nach Alaska und Feuerland reisen will, braucht sich die Frage, welches Auto ideal ist, gar nicht zu stellen, wenn es nach der Meinung einiger Weltreisender geht. Der Mercedes hält sogar im hohen Alter Strecken bis nach Indien durch. Das Auto ist leicht und verbraucht vergleichsweise wenig Treibstoff, es bietet allerdings auch keine Sonderausstattungen. Großes Plus: Was nicht dran ist, kann nicht kaputt gehen!

  2. Toyota Landcruiser HZJ79 mit Alpha-CAB-Kabine ( Video)

    Welches Auto kommt für die Weltreise infrage? Natürlich der Toyota, der zwar ordentlich schwankt, wenn der Boden uneben wird, der aber nahezu unverwüstlich ist. Er ist kräftig und kommt ohne jegliche Elektronik aus. Folglich kann diese auch nicht kaputt gehen, wenn Reisende gerade am Baikalsee sind oder von hier aus nach Thailand fahren wollen. Natürlich sind mit dem Auto Ziele wie die Similan Islands nicht zu erreichen, aber wer auf Weltreise geht, will auch keinen Strandurlaub verbringen bzw. findet andere Ziele, die per Auto erreichbar und ebenso attraktiv sind.

    Video: Toyota Landcruiser HZJ 79 mit Landmesserbus-Kabine – Roomtour [291]

  3. MAN 10.224 mit Woelcke-Wohnkabine („Moula Moula“)(Video)

    Der MAN besitzt eine leichtgewichtige Wohnkabine, sodass sich dadurch der Verbrauch nicht nennenswert erhöht. Sehr praktisch, wenn die nächste Tankstelle eben nicht direkt erreichbar ist. Für alle, die in Angola, Sambia und ähnlich abgelegenen Regionen der Welt unterwegs sein wollen, bietet sich dieses Fahrzeug an. Auch bei den Verschiffungen von einem Kontinent auf den anderen ist der MAN gut zu handhaben. Und er meistert sogar die Fahrt durch den Dschungel von Kamerun mitten in der Regenzeit!

    Video: Woelcke Autark Pickup Kabine im Test – So schlägt sich der Offroad-Camper

  4. MAN TGL mit RMB-Wohnkabine

    Und noch ein echtes Arbeitstier aus dem Hause MAN: der MAN TGL mit RMB-Wohnkabine hält die Fahrt bis nach China locker durch und begeistert Weltreisende immer wieder. Ob er nun zum Besuch der Schluchten von Verdon eingesetzt wird oder die Reisenden quer über den asiatischen, amerikanischen oder afrikanischen Kontinent führt, ist dabei egal. Er ist auch auf 4.500 Meter Höhe und den dort liegenden engen Pässen sicher zu fahren. Allerdings zeigt sich die fehlende Klimatisierung je nach Reiseziel als leicht anstrengend: Wenn in der Kabine bis zu 48 °C herrschen, wünscht sich so mancher ein modernes Wohnmobil.

  5. Mercedes L 710 (Video)

    Mit dem Kurzhauber kommen Reisende überall hin, obwohl es sich mittlerweile um einen Oldtimer handelt. Weltreisende nutzen teilweise ehemalige Krankentransporter und haben zusätzliche Ausbauten vorgenommen, um ein verlässliches und halbwegs bequemes Mobil zu bekommen. Zum Durchqueren von Afrika und den dort liegenden teils unwegsamen Strecken ist das Auto ebenso geeignet wie für Fahrten durch den Sudan, die Vereinigten Arabischen Emirate und Südamerika.

    Video: Mercedes-Benz L 710 TIpper Truck Exterior and Interior

Einmal von Berlin nach Feuerland: Was bei Weltreisen wirklich wichtig ist

Weltreisende sind sich einig darüber, was am wichtigsten ist: das Losfahren! Und welches Auto ideal ist, spielt natürlich ebenso eine Rolle.

Während die Vorbereitungszeit sehr aufregend ist, wird mit jedem weiteren Schritt deutlicher, dass es sich bei der Weltreise nicht einfach nur um eine bloße Urlaubsfahrt handelt. Vielmehr lassen die Reisenden das gesamte bisherige Leben zurück. Sie verkaufen teilweise ihr Hab und Gut und sind oft mehrere Jahre unterwegs.

Die Eindrücke, die dabei gewonnen werden, verändern das Leben nicht selten vollständig bzw. verändern die Sicht auf die Welt. Es sollte zudem klar sein, dass das „blauäugige Losfahren“ nicht ideal ist, denn in jedem Fall werden sich Schwierigkeiten einstellen! Und sei es nur, dass diese darin bestehen, mit dem Auto in einer Menschenmenge festzustecken und nicht zu wissen, wie man sich dort wieder hinausmanövrieren soll.

Die folgenden Tipps stammen von Weltreisenden, die teilweise mehrere Jahre unterwegs waren und aus Erfahrung wissen, worauf es bei den Vorbereitungen der Weltreise wirklich ankommt.  (Foto: Shutterstock-Anetlanda_)

Die folgenden Tipps stammen von Weltreisenden, die teilweise mehrere Jahre unterwegs waren und aus Erfahrung wissen, worauf es bei den Vorbereitungen der Weltreise wirklich ankommt. (Foto: Shutterstock-Anetlanda_)

Elf wichtige Tipps von erfahrenen Weltreisenden

Die folgenden Tipps stammen von Weltreisenden, die teilweise mehrere Jahre unterwegs waren und aus Erfahrung wissen, worauf es bei den Vorbereitungen der Weltreise wirklich ankommt. Im Grunde ähneln diese Vorbereitungen denen jeder Reise, allerdings sollte jedem bewusst sein, dass es so bald kein Zurück mehr geben wird. Alles muss daher langfristiger geplant werden.

  1. Auf leichte Fahrzeuge setzen

    Eine Weltreise ist nicht billig und welches Auto dafür infrage kommt, wird letzten Endes auch eine Frage der Kosten sein müssen. Ein leichtes Fahrzeug verbraucht deutlich weniger als ein schweres Modell, daher sollten eher kleinere, leichte Autos zum Einsatz kommen. Das macht sich bei längeren Strecken bemerkbar und eine Weltreise ist dann doch etwas länger. Allerdings darf das Auto auch nicht so klein sein, dass sich Reisende wie in der sprichwörtlichen Sardinenbüchse fühlen.

  2. An die Finanzen denken

    Es ist nicht damit getan, nur das Geld für das Weltreise-Auto zusammenzusparen oder auf eine günstige Finanzierung für selbiges zu setzen. Auch der Aufenthalt in den einzelnen Ländern kostet Geld und je höher entwickelt das einzelne Land ist, desto mehr wird ein Aufenthalt dort kosten. Wer nicht alle von vornherein zusammensparen möchte, macht es wie Benjamin Nerding, der die Welt per Fahrrad erkunden will und dafür von unterwegs auf IT-Dienstleistungen setzt.

  3. Tagesbudgets setzen

    Alle Faktoren sollten bei der Berechnung des Budgets bedacht werden: Versicherung, Sprit, Reparaturen, Übernachtungen, Lebensmittel und Eintrittsgelder sind nur einige Beispiele dafür. Idealerweise setzen sich Reisende ein Tagesbudget, das je nach Ort angepasst werden muss. In der Schweiz sind die Kosten pro Tag sicherlich höher als in Tansania.

  4. Sicher reisen trotz Abenteuerlust (Video)

    Dass eine Weltreise einem Abenteuer gleicht, ist klar. Doch die tatsächlichen Gefahren können lebensbedrohlich sein, daher lohnt sich eine umfassende Recherche vor Reiseantritt. Sind die Campingplätze in den Zielländern sicher? Wie ist es um die aktuellen Jahreszeiten bestellt – herrscht gerade Hurrikan-Saison, wenn die Reise stattfinden soll? Wie ist es um Armut und Kriminalitätsrate in den einzelnen Ländern bestellt? Auch wenn das Reisen nicht so sicher ist, wie einfach zu Hause zu bleiben, so sollte doch auf ein gewisses Maß an Sicherheit gesetzt werden.

    Video: 7 Dinge, die wir vor der Weltreise gerne gewusst hätten | Follow Your Feet

  5. Immobilien zu Hause versorgt wissen

    Wohnung oder Haus daheim stehen leer, wenn jemand ein Jahr oder länger auf Weltreise ist. Es kann daher sinnvoll sein, den Immobilienbesitz zu verkaufen oder wenigstens zu vermieten, damit dieser in der Zeit der Abwesenheit der Eigentümer gut versorgt ist. Mietverträge sollten gekündigt werden, persönlicher Besitz kann bei entsprechenden Anbietern eingelagert werden. Außerdem sollten laufende Versicherungen gekündigt werden oder wenigstens ruhen. Die Post wird an Empfangsberechtigte übermittelt, wobei auch Personen bestimmt werden sollten, die durch eine Vollmacht dazu ermächtigt sind, Behördengänge zu erledigen.

  6. Pässe prüfen

    Der Reisepass muss aktuell gültig und der Führerschein international sein. Bei den Vorbereitungen gehört unbedingt dazu, die Pässe zu kontrollieren. Bitte rechtzeitig daran denken, denn wenn ein Pass neu ausgestellt werden muss, kann das einige Wochen dauern.

  7. Finanzen klären

    Geld sollte immer aus mehreren Quellen genutzt werden können, denn nicht überall funktioniert jede Kreditkarte oder ist eine Paypal-Zahlung möglich. Beides sollte aber vorhanden sein. Wichtig ist auch, mit der Bank zu klären, welches Kontolimit besteht, ob Überziehungen möglich sind und ob auch kurzfristig größere Beträge abgebucht werden können. Fällt eine Reparatur an, muss diese natürlich bezahlt werden können und nicht in mehreren „Häppchen“ tageweise zusammengestückelt werden.

  8. Ärztliche Versorgung sicherstellen

    Zu erwarten, die ärztliche Versorgung wäre in Namibia genauso gut wie in Frankreich, ist etwas vermessen. Wer auf Weltreise gehen will, sollte daher unbedingt zu Hause noch einmal zur Vorsorge zum Zahnarzt und zum Arzt gehen. Der Arzt berät zu Vorsichtsmaßnahmen und zur Reiseapotheke, er kann überdies die vorgeschriebenen und empfohlenen Schutzimpfungen verabreichen. Auch hier gilt, dass Langfristigkeit gefragt ist, denn einige Impfungen benötigen eine Auffrischung, ehe der vollständige Impfschutz besteht.

    Wer auf Weltreise gehen will, sollte daher unbedingt zu Hause noch einmal zur Vorsorge zum Zahnarzt und zum Arzt gehen. (Foto: Shutterstock-Art Konovalov )

    Wer auf Weltreise gehen will, sollte daher unbedingt zu Hause noch einmal zur Vorsorge zum Zahnarzt und zum Arzt gehen. (Foto: Shutterstock-Art Konovalov )

  9. Reisekrankenversicherung abschließen

    Die normale Krankenversicherung (gesetzlich oder privat) reicht nicht aus, um eine Weltreise zu machen und dabei ausreichend abgesichert zu sein. Eine Reisekrankenversicherung muss abgeschlossen werden und sollte die bereisten Ländern auch beinhalten. Entsprechende Angebote gibt es unter anderem von STA Travel und vom ADAC, die Kosten liegen zwischen einigen 100 und 1000 Euro im Jahr, je nach Leistungsumfang und abzusichernden Aufenthaltsorten.

  10. Fahrzeug richtig versichern

    Für die Weltreise braucht das Auto die Grüne Versicherungskarte, die seitens der Versicherung zugesandt wird. Versichert sind alle Länder, die auf der Karte nicht durchgestrichen sind, wobei sich der Schutz meist auf die Länder Europas bezieht. Für alle weiteren Länder wird an der Landesgrenze die Fahrzeugversicherung abgeschlossen. Teilweise ist das „Carnet de Passages“ nötig, damit das Fahrzeug zollfrei eingeführt werden kann.

  11. Nicht zu viele Länder bereisen

    Erfahrene Weltreisende raten, nicht zu viele Länder in die Weltreiseplanung aufzunehmen, sondern lieber auf weniger zu setzen. Diese sollten dafür bewusst erlebt werden. Bei der Planung sollte daher etwas mehr Zeit in die Auswahl der Reiseländer investiert werden: Vielleicht reicht es beispielsweise, nur Weißrussland und nicht auch noch die Ukraine zu erleben? Dies ist allerdings abhängig vom vorhandenen Budget und von der Dauer der Weltreise.

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